Fotos bei Partymonium - Hinter der Kamera

Seit fast 5 Jahren (30. Januar 2012) mache ich die Fotos bei der legendären Partymonium-Reihe. 

Es ist sowas wie ein Jubiläum für mich und da dachte ich, ich schreibe mal etwas darüber, wie es dazu kam, wie ich dabei arbeite, warum es nicht immer alle Fotos in die Gallerien schaffen und was ich mir wünsche.

Es war das Jahr 2011 und ich lebte grade ein paar Monate in Köln.

Ich kannte kaum jemanden.

Alles was ich hatte, war mein Job, meine Wohnung und meine Kamera - zu dem Zeitpunkt war die keine 12 Monate alt und ich hatte eigentlich kaum Ahnung von Fotografie.

Ich nahm sie eines Abends mit zu einer Veranstaltung namens "Let's Rock" im Privilege - ich dachte, ich lerne vielleicht ein paar Leute kennen.

Hat auch funktioniert.

Ich lief dort jedenfalls herum und schoss Fotos von den Gästen und fing dabei Gespräche an.

Die Fotos damals sahen etwas anders aus, als die Aufnahmen heute - aber ich hatte Spaß :)

(Album auf Facebook: https://www.facebook.com/media/set/?set=oa.342043619204639&type=3)

Außerdem sprach mich der Veranstalter an, ob ich nicht bei einer "Partymonium" im Januar Fotos machen könnte.
Mit dem Namen konnte ich nichts anfangen, sagte aber zu.

Irgendwann war es soweit - ich war da - im Bogen 2, Partymonium.
Es war unglaublich.
Innerhalb von vielleicht 2 Stunden lernte ich mehr interessante Leute kennen, als in den ganzen bisherigen Monaten in Köln zusammen.

Die Atmosphäre war kaum zu beschreiben. Die Leute hatten Outfits an, die haargenau auf den Musikstil passten.
Die Party hat ausschließlich Glam- und Hairmetal im Programm, dessen Zenit so in den 70'er und 80'er Jahren lag.
Hier jedoch, war alles wieder am Leben, nicht einfach von älteren Semestern sondern durchaus von Leuten gefeiert, die ihren 20. Geburtstag noch nicht erlebt haben.
In der einen Hand ein Bier, in der anderen meine Kamera, löste ich aus während mir "Kickstart my Heart" in die Ohren knallte.
(Album auf facebook: https://www.facebook.com/152195348142462/photos/?tab=album&album_id=362154273813234)

Irgendwann früh morgens waren die Speicherkarten voll und die Akkus leer und ich musste nach Hause gehen.

Die Bilder sortierte ich aus und bearbeitete die, die halbwegs gelungen waren.
Ich lud sie zur Veröffentlichung hoch und machte mir Sorgen, ob die denn gut ankommen.

Die meisten Bilder von damals, würde ich vermutlich nicht nochmal veröffentlichen - einfach weil sie nach heutigen Maßstäben nicht gut genug wären.

Aber auch damals waren die Leute begeistert.

Also ging ich zur nächsten Partymonium und zu der danach auch usw.

Bis heute.

Wie das abläuft, ist im Grunde immer gleich:

Ich werde "gefragt" ob ich ein Foto machen könnte, dann sage ich sowas wie "Ja, klar - ich habe zufällig meine Kamera dabei!"

Ich fokussiere und löse aus - dann nochmal und dann nochmal.
Damit ich ca. 3-4 Aufnahmen habe.
Mit einem kurzen Blick aufs Display versuche ich zu sehen, ob das Bild denn scharf ist, oder ob sonst alles in Ordnung damit ist.

Und genau hier kommt es machmal zu einem Problem.
Während ich das Bild prüfe, sind die Leute manchmal schon wieder weg, oder die Nächsten zerren an mir, um ein Bild zu bekommen.

Dann kann es vorkommen, dass das Bild unscharf ist, oder etwas anderes nicht damit stimmt und es später bei der Auswahl rausfliegt.
Das ist zwar traurig und die Leute sind dann verständlicherweise enttäuscht, aber dafür gibt es jedes Mal eine neue Chance!

Wenn irgendwann die Speicherkarten voll sind und/oder die Akkus zur Neige gehen, oder ich denke, dass ich jetzt soweit alle willigen Seelen auf meinem Bildsensor gefangen habe, gehe ich nach Hause.
Das ist manchmal um 5 Uhr der Fall, hin und wieder aber auch schon um 2.

Ich packe die Speicherkarte in den Rechner, lasse die Fotos importieren und gehe schlafen.
Früh morgens, so gegen 13 Uhr stehe ich dann auf und fange mit der Sortierung an.

Das läuft so, dass ich zwischen ca. 500-2.000 Einzelbildern die besten raussuche (scharf genug, kein Photobomber & für die Leute nicht nachteilig abgebildet).

Die bearbeite ich dann - eins nach dem anderen.
Weißabgleich, Belichtung korrigieren, Kontrast, Sättigung, Fertig.
Bild markieren und das Nächste.

Dann noch alles aus meinem Programm (Lightroom) exportieren und nochmal durchgehen, ob nicht eines durchgeflutscht ist oder es vielleicht das gleiche Motiv doppelt gibt.

Dann ab damit auf Facebook.

Als nächstes poste ich das Album auf meinem eigenen Profil und in den einschlägigen Facebook-Gruppen, damit ihr es finden könnt.

Etwas später schaue ich in meine Nachrichten, ob vielleicht jemand sein Bild entfernt haben möchte - das wird dann schnell gemacht und dann erkläre ich dem anderen Typen, der mir eine Nachricht geschickt hat, dass ich ihm Bilder auf denen er selbst nicht drauf ist und die auch (aus gutem Grund) nicht veröffentlicht wurden, ganz sicher nicht schicken werde, auch wenn er "nichts böses damit" vorhat und er ja nur "dieses Mädel kennenlernen" will.
Dann lasse ich mich noch als "verdammten Spießer" beschimpfen und höre mir noch an, wie er sich beim Veranstalter über mich beschweren wird.

Mach du mal.

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Dann ist Instagram dran - da lade ich ein paar wenige Bilder hoch (husky_cgn) und freue mich über neue Follower.
So gegen Abend werden dann die Bilder aus FB von allen möglichen Leuten runtergeladen, beschnitten und als Profilbild benutzt.

Wer das machen möchte:
Von mir aus - hiermit habt ihr meine offizielle Erlaubnis genau das zu tun.
Aber tut mir bitte einen Gefallen:

Verlinkt mich.
Auch wenn ihr die Bilder bei Instagram teilt, bitte immer verlinken.
Das ist sehr wichtig für mich.

Oh, und bitte nicht weiterbearbeiten:
Die Instagram-Filter sind eine Sache, das gehört da eben dazu.
Da künstliches Rauschen hinzuzufügen oder aus dem Farbfoto sein S/W zu machen und den Kontrastregler an den Anschlag zu pressen, ist aber was anderes.
Das sehen dann Andere und die fragen sich dann, warum ich nur so miese Fotos mache.

Dankeschön :)

Ich hatte als Fotograf auf Partymonium die letzten fünf Jahre jedenfalls sehr viel Spaß, habe sehr viele interessante Menschen kennengelernt und eigentlich erst da gelernt, wie man Partyfotos macht.

Danke an euch alle!

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