Texas Tagebuch - Tag 6: Alamo, Biergärten und Austin

Der Tag sollte früh anfangen, gegen 9 verließen wir das Haus - Carl, sein Vater und ich.

Zunächst ging es zum Frühstück.
Kolaches sind hier sehr beliebt - Teigteilchen mit Früchten oder Fleisch und Gemüse drin.

Die kommen wohl eigentlich aus Tschechien, in Deutschland sind sie mir aber (leider) noch nicht untergekommen.

Wer da was weiß, bitte melden :)

Hier sind sie jedenfalls ein sehr beliebtes Frühstück.

Zu Recht!

Genug gegessen, auf in die Stadt!

Erster Stopp war ein typischer mexikanischer Markt, in dem es allerhand Nippes zu kaufen gibt...nichts wirklich interessantes aber schön das mal gesehen zu haben.

Es ist alles wahnsinnig bunt, wahnsinnig billig und Leute versuchen einem die ganze Zeit ihr Zeug anzudrehen.

Ein paar lustige Dinge gab es aber schon zu sehen...

Irgendwann hatten wir dann doch genug von Totenköpfen, buntem Tongeschirr und dieser mexikanischen Musik.

also ging es weiter zur eigentlichen Sehenswürdigkeit der Stadt - dem Alamo.

Hier fand im Jahr 1836 die Schlacht um das Fort Alamo statt.

Etwa 200 Mitglieder der texanischen Armee wurden hier von den den Mexikanern getötet, die in der Überzahl waren.

Die getöteten texanischen Soldaten (darunter zwei Deutsche) gelten hier als Helden,
da Texas wenig später seine Unabhängigkeit erreichte.

Wer darüber mehr erfahren möchte, darf gerne bei Wikipedia vorbeischauen ;)
Die Kamera musste ich dort allerdings stecken lassen - Fotografieren nicht erwünscht!

Zum Glück gibt es einen Geschenkeshop, in dem man Tassen, Shirts und BBQ-Sauce kaufen kann.

Ich habe mich für die Sauce entschieden - ich werde sie schon bald verköstigen.
Für USD 10,- pro Glas, muss sie ja gut sein...

Auf dem Rückweg zum Auto, kamen wir an einem "Biergarten" vorbei wo wir von einer netten Mexikanerin im Dirndl bedient wurden - ich, sozusagen als "Sachverständiger" sollte das Bier aussuchen.

Das tat ich auch und bestellte - mit Originalaussprache - wie Carls Vater es wollte.

Natürlich verstand die Bedienung kein Wort, war schon echt witzig (-,-).

Während der nachfolgenden Konversationen über deutsche Brauereien hob Carls Vater seinen Arm und stieß lachend einen Hitlergruß aus und fragte mich, ob das in Deutschland gut ankommt.

Ich brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren was grade passiert war und sagte ihm, dass einen das in Deutschland (theoretisch) direkt ins Gefängnis bringen kann und, dass die Leute, die ich so kenne, das überhaupt nicht lustig fänden.

Damit war dann auch das Thema geklärt.
Ich habe mir nichts anmerken lassen, einfach weil man die letzten Tage so unglaublich freundlich zu mir war.

Nach dem Bier, ging es in ein TexMex-Restaurant.

Die Portionen, die hier serviert werden, sind derart groß, dass gar nicht daran zu denken ist, das alles essen zu wollen.
Auch wenn es wahnsinnig gut schmeckt.

Ich habe mir den Rest einpacken lassen um es auf der Fahrt nach Austin zu futtern.

Und dann ging es auch schon weiter Richtung Hauptstadt.

Gesehen.

Gesehen.

Wir verabschiedeten uns bei Carls Vater und waren 20 Minuten später auf dem Highway, wo wir kurz halten mussten - ich hatte nämlich "was gesehen".

2 Stunden später kamen wir in Austin an, checkten ins Hotel ein und gingen direkt wieder auf die Piste.

Der Laden in den wir gingen, war eine Metalbar.
Kölner Läden wie der Rock-WG oder dem Sternhagel nicht unähnlich - dieser hier jedoch war bedeutend größer - wie die meisten Dinge hier.

Carl hatte uns wieder mit einigen seiner Freunde verabredet.
Konversationen kann man hier nett und entspannt führen - es gibt zwar Sachen, die ich nicht gut finde, versuche aber meine Worte so zu wählen, dass ich nicht vorwurfsvoll wirke.

Das scheint auch gut zu funktionieren - es stellt sich heraus, dass viele Leute hier die hiesigen Vorschriften und Gesetze genauso komisch finden wie ich.

Für den nächsten Tag steht ein Besuch im Kapitol auf dem Plan, also sind wir dann irgendwann wieder ins Hotel und schlafen gegangen.

Bis dann, Leute! :)

Joachim Lehmann