Die 10 beliebtesten Irrtümer über Fotografie

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Immer wieder begegnen mir bei meinen Einsätzen diverse Fragen und Irrtümer.
Heute gibt es diesen Artikel um etwas Licht ins Dunkle zu bringen.
(ACHTUNG: Das hier ist KEINE Rechtsberatung - der Gang zum Anwalt bleibt im Zweifel nicht erspart!)

  1. Man braucht nur den Knopf zu drücken.
    Wenn man Spitzenkoch sein könnte, indem man den Herd einschaltet, warum sitzt du dann vor einem Rechner?
     

  2. Gute Fotos gibt es nur mit guten (teuren) Kameras.
    Für gute Fotos braucht es vor allem eine gute Idee und das richtige Licht.
    Die Kamera ist im Grunde nur Erfüllungsgehilfe.
    Was stimmt ist, dass gute Kameras die Arbeit leichter machen können.

    Schlechtes Essen wird auch auf einem teuren Herd nicht besser.

  3. Je mehr Megapixel, umso besser die Kamera.
    Megapixel waren um das Jahr 2000 neben dem Objektiv das wichtigste Kriterium
    bei digitalen Kameras.
    Die Zeiten sind lange vorbei - das hält die Marketingabteilungen der Hersteller natürlich nicht davon ab weiter damit zu werben.
    Das Prinzip ist ja auch schön einfach:
    Je höher die Zahl, umso besser.

    Alles ab 8 Megapixel ist für alles, außer vielleicht Plakate, ausreichend.
    Irgendwann ist es ja auch egal wie fein man die Sachen püriert hat.
     
  4. Wenn mehr als Sieben Leute auf einem Bild sind, braucht man nicht fragen.
    Die Anzahl der Menschen auf einem Foto spielt keinerlei Rolle.
    Theoretisch müsste man alle fragen.
    Weil es aber etwas dauern könnte, auf einem OpenAir-Konzert alle 6.000 Teilnehmer einzeln zu befragen und auch nicht immer alle voll zurechnungsfähig sind, gibt es dafür andere Regelungen.

     
  5. Das kann man in Photoshop korrigieren.
    Ja, bestimmt.
    Wenn man sich die Zeit nehmen will - oft ist es aber einfacher das Foto korrekt aufzunehmen und sich die Korrektur/Bearbeitung weitgehend zu sparen.

    Gibt schließlich Wichtigeres.
    Essen kochen, zum Beispiel.
     
  6. Wenn man selbst auf dem Bild ist, kann man damit machen was man will.
    Nein.
    Man muss den Fotografen praktisch immer fragen - egal was man mit dem Bild vor hat.
    Insbesondere, wenn man das Foto z.B. auf Facebook oder der eigenen Website veröffentlichen möchte.

    Solche ungefragten Veröffentlichungen können ganz schnell mehrere Hundert Euro kosten.
    Plus Anwälte.

    Und Mittagessen.
     
  7. Copyright gilt nur, wenn es am oder auf dem Bild steht.
    Das Copyright, in Deutschland auch Urheberrecht genannt, gilt immer.
    Ob das nun extra vermerkt ist, oder nicht.
    Dieses kleine (c) stammt aus dem angelsächsischen Raum, wo eine andere Rechtslage herrscht.
    Einfach die Bilder von jemand anderem nehmen und zu veröffentlichen kann (sehr) teuer werden.
    Davon kann man sich viel Sushi kaufen!

     
  8. Das doofe Wasserzeichen kann man einfach rausschneiden.
    Technisch geht das. Das ist aber eine unerlaubte Bearbeitung und unter Umständen ebenfalls abmahnfähig.
    Womit die Weinflasche zum Essen auch schon bezahlt wäre.
    Ein sehr teurer Tropfen, versteht sich.

  9. Ich mache die Fotos von dem Fotografen jetzt doch Schwarzweiss!
    Ist auch wieder eine unerlaubte Bearbeitung.
    Schlimmer noch:
    Die Fotos werden geschossen, entwickelt und zur Verfügung gestellt nur um dann mit S/W und anderen Filtern verhunzt zu werden.
    Völlig absurd wird, es wenn dann noch der Name des Fotografen bei dem neuen "Werk" steht.
    Das ist so als würde ich das 50 Euro Fischgericht des Sternekochs mit ordentlich Senf und Ketchup "tunen" und das einem anderen Gast anbieten.
    Der kommt garantiert nie wieder.
    Und was gutes zu erzählen hat der auch nicht.

     
  10. Canon ist besser als Nikon, weil das haben ja alle.
    Das Thema fasse ich nicht mit der Kneifzange an.
    Wenn du es wirklich wissen willst, google mal:
    Warum Canon besser ist als Nikon
    und danach:
    Warum Nikon besser ist als Canon.
    Einem guten Bild ist es übrigens egal, was auf der Kamera geschrieben steht.

    Genau wie beim Löffel für das Dessert!

Vielen Dank fürs Lesen, schönen Tag und gute Zeit an alle!

Diese Tipps hier ersetzen natürlich keine Rechtsberatung bei einem Anwalt.
Erstens weil ich kein Anwalt bin und zweitens, weil das hier das Internet ist und man nicht einfach alles glauben sollte was da drin steht ;)