Drei Spielereien für DSLR-Anfänger

Weil ich immer wieder Fragen von DSLR-Neulingen bekomme, welche Tipps ich für Anfänger habe und ich ja auch irgendwann mal angefangen habe, wollte ich hier ein paar Sachen zum Ausprobieren empfehlen.

Dadurch soll erreicht werden, dass man die Technik für den Anfang etwas besser versteht
und einen etwas leichteren Start hat. Es geht hier noch nicht um Spiegel-Titelfotos.

Für alle Tipps gelten die Standard-ISO Werte von 100 und/oder 200

1. Freistellen (Vordergrund scharf, Hintergrund unscharf)

Ihr kennt bestimmt alle diese Fotos wo z.B. ein Gesicht scharf ist, der Hintergrund aber nicht.
Das geht so:

  1. Die Kamera auf den Modus A (bzw. Av) einstellen.
  2. Möglichst große Blende einstellen (je kleiner die Zahl umso größer die Blende).
  3. Auf das Objekt fokussieren das scharf sein soll.
  4. Abdrücken.

Je nachdem welches Objektiv man hat (das 50mm 1.8 eignet sich dafür als Anfänger am Besten),
ist der Effekt mehr oder weniger stark.

Das 18-55mm z.B. lässt keinen so großen Blendenwert zu, sodass sich der Effekt in Grenzen hält.
Auf 55m eingestellt, ist das Ergebnis evtl. etwas besser auch wenn die Blende dann auf 5.6 ist.

Noch eindrucksvoller wird das Bild, wenn etwas Licht im Hintergrund ist.
Evtl. braucht man ein paar Versuche bis man den Bogen raus hat.

Was bedeutet Modus A oder Av?
Das bedeutet, dass die Blende vom Benutzer gewählt wird,
die Belichtungszeit jedoch von der Kamera ermittelt wird.
Man spricht auch von Blendenvorwahl oder Blendenpriorität.

Wenn das Bild verwackelt ist, war wahrscheinlich die
Belichtungszeit zu lang - dann hattet ihr nicht genug Licht.


2. Langzeitbelichtungen (z.B. Lichtstreifen im Bild)

Hierfür eignet sich ein Stativ am besten (Das ganz billige aus dem Elektromarkt reicht am Anfang).

Ich hatte ein solches Bild von einer Autobahnbrücke gemacht - wegen der langen Belichtung (5 Sekunden oder mehr) hinterlässt jedes bewegende Licht eine Spur auf dem Sensor - und das geht so:

  1. Einen Platz suchen an dem Verkehr ist.
  2. Stativ aufstellen.
  3. Kamera auf das Stativ setzen.
  4. Bildausschnitt suchen.
  5. Kameramodus auf S (bzw. Tv) einstellen.
  6. Für den Anfang die Belichtungszeit
  7. auf 10 Sekunden einstellen.
  8. Auslösen und abwarten.
  9. Während der Belichtung die Kamera nicht anfassen.

Die Belichtungszeit von 10 Sekunden variiert natürlich.
Je nachdem wieviel Verkehr ist, sollte sie länger eingestellt sein.

Wenn nur wenige Autos unterwegs sind, reichen 10 Sekunden vielleicht nicht,
sind es sehr viele, sollten 5-10 Sekunden ausreichen.


Was bedeutet Modus S oder Tv?
Das bedeutet, dass die Belichtungszeit vom Benutzer gewählt wird,
die Blende jedoch von der Kamera ermittelt wird.
Man spricht auch von Zeitvorwahl.


3. Während der Belichtung zoomen.

Das hier kann man direkt nach dem zweiten Punkt ausprobieren:

Wenn die Belichtungszeit auf mehrere Sekunden eingestellt ist,
auslösen und während die Kamera Belichtet, am Objektiv rein oder rauszoomen.
Einfach mal ausprobieren und sich das Ergebnis anschauen :)

Seid nicht enttäuscht, wenn eure Aufnahmen nicht direkt die Wurst vom Teller holen,
das war bei mir auch so ich könnte euch da „Bilder“ zeigen...aber lassen wir das.

Gebt nicht auf - denkt daran, dass ihr nur besser werden könnt, wenn ihr rausgeht und Fotos macht.

Ihr habt schließlich viel Geld investiert.

Viel Spaß euch allen!

Tipps, FotografieJoachim Lehmann